Resümee
02.10.2005
Welche Erkenntnisse habe ich aus dem Lichtnahrungsprozess gewonnen?
Der erwartete oder erhoffte große Sprung auf eine höhere
Ebene hat nicht stattgefunden, weil ich ihn schon vor Jahren gemacht
habe. Es war auch kein "Sprung" auf diese höhere Ebene,
sondern ein mühsames Erklimmen, und darum habe ich stets übersehen,
dass ich längst angekommen bin. Das ist mir erst jetzt bewusst
geworden. Ich weiß allerdings nicht, ob es ausreicht, ob es die
Ebene ist, die man erreichen muss, um den Lichtnahrungsprozess
vollziehen zu können. Ich weiß nicht, ob ich den Lichtnahrungsprozess
vollzogen habe.
Körperliches Befinden:
Es ist alles offen. Mir geht es relativ gut, bis auf zwei Dinge: Das
Ziehen im Bereich der Leber, sobald ich irgendeine Tätigkeit beginne,
die einer mir unbekannten "Körperintelligenz" nicht gefallen.
Die Kriterien sind mir noch nicht ganz klar, es sind aber immer die
gleichen Bedingungen. Das Schema ist schon deutlich erkennbar. Offenbar
befinde ich mich in einem Grenzbereich, wo solche Dinge deutlicher werden.
Das zweite ist die Sehkraft. Es hat deutlich nachgelassen. Morgens fühle
ich mich gut, abends muss ich die Brille aufsetzen. Auch in dieser
Sache vermute ich die Ursachen darin, dass ich mich in einem Grenzbereich
befinde. Der Körper hat keine Reserven und reagiert deutlicher
auf Ermüdung.
Schlaf:
Ich kann bestätigen, was Jasmuheen, Michael Werner und andere schreiben,
dass man mit weniger Schlaf auskommt. Nicht, dass ich weniger
schlafen würde, aber ich bin zwischendurch nicht mehr müde.
Oder besser gesagt: Ich habe nicht, wie zuvor, das Gefühl, mehr
schlafen zu müssen.
Die Konzentrationsfähigkeit ist ausgezeichnet. Eine Verbesserung
um 100 %.
Organische Probleme
Vieles ist durch die Gewichtsabnahme zunächst weg. Das muss
man sehen. Und man muss auch sehen, dass langfristig noch
keine Aussage gemacht werden kann. Trotzdem: Ich fühle mich gut.
Der Tinnitus war zeitweise weg, ist zeitweise wieder da. Da gibt es
(noch) keine wesentliche Änderung. Außer, dass er
insgesamt
ein wenig leiser scheint..
Die Herzrhythmusstörungen sind wesentlich in den Hintergrund getreten.
Der Blutdruck ist in etwa so, wie er zuvor war, die Phasen von leicht
erhöhtem Blutdruck gab es zuvor auch. Der Puls ist teilweise auch
so, wie er vorher war, nämlich im Ruhezustand etwas zu hoch. Aber
es gibt lange Phasen, wo er nur knapp über 60 liegt und damit ideal
wäre.
Das Ziehen im Bereich der Leber könnte auf die durch Fasten überfüllte
Gallenblase in Zusammenhang mit einer vorher schon bestandenen Gallenschwäche
zu tun haben. Das würde passen. Es könnte auch eine rein psychosomatisch
bedingte Verkrampfung sein.
Knie: Die Beschwerden flackern ab und zu wieder auf, wie eine Entzündung.
Es gehört auch nicht zum Lichtnahrungsprozess, alle alten
Beschwerden loszuwerden.
Weltanschauung
Rupert Sheldrake: Das Gedächtnis der Natur
Rupert Sheldrakes Weltbild ließ sich immer schon in mein gesamtphilosophisch-religiöses
Weltbild einfügen. Ich sehe lediglich als Ergänzung hinter
allem einen liebenden Geist, der das alles selber ist und der Liebe
die Freiheit gibt, zu wachsen und irgendwann alles zu durchdringen.
Somit sehe ich, dass auch der Atheist an diese Sache der Lichtnahrung
"glauben" und den Prozess vollziehen kann. Er braucht
nur eine andere Erklärung. Wenn ihm die Wissenschaft eines Tages
eine solche liefert, wird er sie übernehmen. Dass es "gar
keinen solchen Prozess gäbe", sondern eine allen gegebene
Eigenschaft sei, die nur unbekannt geblieben ist, kann man von der Hand
weisen. Schließlich verhungern und verdursten viele Menschen und
finden nicht instinktiv zu dieser Möglichkeit des Überlebens.
Es setzt also einen mentalen Weg zur Umgestaltung voraus, der wiederum
eine bestimmte Seelenreife voraussetzt. Wie der Weg genau zu gehen ist,
scheint mir weitgehend offen zu sein. Ich bin kein Nachbeter, was Erklärungen
betrifft. Was Jasmuheen übermittelt, ist eine von vielen denkbaren
Anleitungen. Das wird sich weiterentwickeln. Und nimmt man Rupert Sheldrake
wieder beim Wort, erschafft jede neue Erfahrung eine neue Gegenwart,
die zur Vergangenheit geworden eine gleichartige neue Gegenwart hervorruft.
Somit wird sich das Wissen "es geht, ohne Essen und Trinken zu
leben" durchsetzen, wenn nur genügend viele es erproben und
es damit in einem kollektiven Unterbewusstsein verankert ist.
Rückschau auf die sieben Tage:
Ich hatte bis zum 3. Tag keinerlei Hunger oder Durstgefühl. Vor
allem nicht körperlicher Art. Danach wurde der Wunsch zu Trinken
erst langsam präsent, dann die letzten zwei Tage sehr quälend.
Auf Grund der mangelhaften Vorbereitung hinsichtlich der Empfehlung
"vor dem Beginn leichte Kost und nur noch Suppen" habe ich
mit großen Nierenschmerzen zu tun gehabt. Ich bin in Sachen Schmerz
kein Weichei und lasse einen Arzt auch schon mal was an mir schneiden,
ohne Narkose. Aber diese Nierenschmerzen waren fast unerträglich,
weil sie dauerhaft anhaltend waren, ohne einmal nachzulassen. Hätte
ich die Erklärung nicht gehabt, dass es Versuche des Flüssigkeitsausgleichs
sind und gewusst, dass es bei Kontrolle des Blutdrucks nicht
zu Schäden führt, dann hätte ich den Prozess abgebrochen.
In dieser Sache wäre ein Betreuer mit Erfahrung hilfreich gewesen.
Hinzu kamen meine alten Beschwerden, die zwischendurch teilweise überaus
heftig aufflackerten, vor allem die Absolute Arrhythmie mit Vorhofflimmern.
Das war vor dem Prozess immer der Hauptpunkt meines körperlichen
Missstandes, war durch den Krankenhausaufenthalt (Elektrokardioversion)
im Vorjahr behoben, hatte sich in den Monaten danach nur insgesamt zweimal
kurz wieder eingestellt, und nun trat es ausgerechnet in dieser wichtigen
Phase erneut und sehr heftig auf und dauerte 8 Stunden. Ich hatte zeitweise
keine Hoffnung, dass ich den Prozess durchstehen könne.
Aber ich hatte immer, wenn ich nach innen gefragt habe, die Zusage,
dass es gut gehen würde. Das habe ich auch jetzt noch.
Erlebnisse, Träume, Visionen:
Mir sind keine Engel erschienen, ich habe nichts vom "Ansetzen
eines ätherischen Tropfes" bemerkt, ich habe nicht bemerkt,
dass mein "spiritueller Körper" entfernt wurde oder
später zurückkehrte. Vielleicht bin ich zu sehr Realist und
meine Überwachung des Zustandes mit regelmäßiger Blutdruck-
und Gewichtskontrolle und Aufzeichnung möglichst vieler Details
hat dies verhindert. Wie dem auch sei, über mystische Dinge kann
ich nicht berichten. Aber es gab einige symbolhafte Traumgeschehen,
die derart deutlich und unverwechselbar in ihrer Aussage und Absicht
waren, dass ich sie als große Besonderheiten werte. Sie sind
in ihrer Symbolhaftigkeit nicht einmalig, ich hatte solche Träume
schon zuvor. Aber auch sie werden mir ein Leben lang unvergesslich
bleiben und auch mein Leben prägen.
Sexualität in Taten und Gedanken:
Clean geblieben, wie vorgeschrieben. Ich bin auch in dieser Sache einigermaßen
"entgiftet".
Alles in allem:
Nun habe ich "ein Haus", das frisch renoviert ist. Nun ist
es an mir, was ich daraus mache.
Ein Gesundbrunnen war es nicht, das wurde auch nicht versprochen. Aber
eine Bereinigung alter Krankheiten und Zustände war es auf jeden
Fall.
Auffallendes:
Michael Werner nennt in seinem Buch "Leben durch Lichtnahrung"
in einem Abschnitt über erste wissenschaftliche Erklärungsversuche
die Arbeit des Grazer Mediziners Dr. Karl Graninger, der Anfang vorigen
Jahrhunderts bereits 40 Fälle untersuchte, in denen Menschen unterschiedlich
lang nahrungslos gelebt haben. Die Sache ist also keineswegs so neu,
wie sie uns heute (wieder) erscheint. Mögen die Motive damals auch
anders und völlig verschieden gewesen sein. Die von Graninger "und
auch von anderen" untersuchten Fälle hatten neben den Eigenschaften,
durchweg fromme und sensible Charaktere und sich ihres Schicksals nur
in geringem Maße bewusst zu sein, alle eine pathologische
Gemeinsamkeit: Sie hatten alle im Laufe ihrer jungen Jahre einen Knochenmarkschaden,
also im blutbildenden Teil des Körpers.
Wie man damals zu diesen Ergebnissen kam, weiß ich nicht. Ich
setze voraus, dass es methodisch-wissenschaftlich geschah und den
Tatsachen entspricht.
Eine gewisse Sensibilität ja, aber naive Frömmigkeit möchte
ich für mich ausschließen und Desorientierung dieser Art
erst recht. Doch der Knochenmarkschaden trifft zu, auch wenn ich nicht
weiß, wann er eintrat. Ich habe eine Leukopänie (verminderte
Zahl weißer Blutkörperchen), die schon vor über 10 Jahren
festgestellt wurde und vielleicht schon viel länger besteht, die
aber allerdings keinerlei Beschwerden verursacht.
Außerdem: Meine Funkarmbanduhr habe ich zu Beginn des Prozesses
abgelegt und jedes Mal, wenn ich sie inzwischen wieder anlegen wollte,
verspürte ich einen kleinen, inneren Widerstand. Ich habe sie inzwischen
nicht mehr getragen.
Weiterhin: Keine Transpiration. Kein Schweiß oder Körpergeruch,
auch nicht deutlich an der Kleidung.
Nebenbei:
Es wäre zu überlegen, ob man in der Trinkphase die großen
Mengen an verdünntem Fruchtsaft
(habe bis zu 6 Liter am Tag getrunken) nicht besser angewärmt zu
sich nimmt. Der Körper muss sonst erhebliche Energien aufbringen,
den Mageninhalt von Zimmertemperatur auf Körpertemperatur zu bringen.
Keinesfalls sollte man gekühlte Getränke zu sich nehmen.
Essen, Trinken:
Ich habe die ersten drei Tage keine Bedürfnisse verspürt,
weder zu essen, noch zu trinken. Dann setzte der große Durst ein
und überspielte alles. Nach den sieben Tagen und dem Ergänzen
der fehlenden Flüssigkeiten kam mehr und mehr eine Lust zum Essen
auf. Inzwischen habe ich Appetit auf alles. Ich habe Sehnsüchte
nach allem Essbaren. Dass meine Zukunft in der Nahrungslosigkeit
liegen soll, kann ich mir nicht vorstellen.
Ebenso wenig kann ich mir vorstellen, dass es die (nahe) Zukunft
der Menschheit sein sollte, nahrungslos zu leben. Das widerspricht dem
Grundprinzip des Seins, welches primär auf materiellen Erfolg ausgerichtet
ist. Essen beschaffen, auswählen, zubereiten und gänzlich
unwiederbringlich in seinen Besitz bringen = einverleiben, das war und
ist ein elementarer Bestandteil des (heutigen) Lebens. Wenn man die
"Reinkarnationsdenkweise als fortwährende Weiterentwicklung"
einsetzt, ist ohnehin immer nur ein geringer Teil der Menschheit im
höheren Reifestadium - so wie auch nicht alle Äpfel eines
Baumes zur gleichen Zeit reif sind - und nur sie streben überwiegend
oder ausschließlich nach seelisch-geistiger Bereicherung. Von
daher ist die Nahrungslosigkeit für die Massen ein unattraktives
Thema. Das wird sich vorerst nicht ändern. Die Nahrungslosen werden
eine winzige (wachsende?) Minderheit bleiben.
***
Ich habe nachgedacht und beschlossen, dass ich noch eine Woche
Saft trinken werde. Dann beginne ich mit dem Essen, wenn sich nicht
deutliche Signale einstellen, dass ich den Prozess vollzogen
habe. Ich werde mich noch einmal bemühen, ein Channeling-Medium
zu finden, um mein höheres Selbst zu befragen. Heute, nach
Abschluss
der 21 Tage habe ich ausnahmsweise Gemüsesaft getrunken, 4 Liter
insgesamt. Und noch 1 Liter Tee. Ab morgen trinke ich wieder Orangensaft.
Es hat meiner Ansicht nach auch keinen Sinn, die Nahrungslosigkeit
anzustreben und dabei literweise Orangensaft zu trinken, auch wenn er
verdünnt ist. Etwas anderes wäre es, wenn man nur Wasser trinken
würde. So aber kann sich der Körper durchaus eine Zeitlang
arrangieren, aus dem, was er aus dem Orangensaft an Vitaminen und Zucker
erhält und dem, was er aus seinen Reserven abbaut. Für mich
ist der Ausgang bis hierhin unklar. Ich zweifle nicht an der Sache,
aber ich habe keine persönliche Gewissheit gewonnen.